Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert anlässlich des morgigen Weltspieltages, Kindern wieder mehr Raum und Zeit zum Kinderspiel einzuräumen. Dazu benötigen Kinder einen überall zugänglichen, sicheren und möglichst anregenden und gestaltbaren Raum. Die räumliche Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten erheblich und nachteilig verändert. Das selbstständige Erkunden der häuslichen Umgebung oder ein gefahrloses Spielen auf Straßen, Gehwegen und Plätzen wird in unseren Städten zunehmend schwieriger. Gleichzeitig klagen immer mehr Kinder in Deutschland darüber, nicht ausreichend Zeit zum Spielen zu haben. Und je älter die Kinder werden, desto größer wird ihr Terminstress. Zum Weltspieltag hat das Deutsche Kinderhilfswerk eine bundesweite Umfrage unter Kindern und Jugendlichen durchgeführt, deren Ergebnisse morgen in Berlin vorgestellt werden. Hintergrund der Umfrage ist das Recht auf Spiel und aktive Erholung, das Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention allen Kindern und Jugendlichen in Deutschland garantiert.
Der Weltspieltag steht in Deutschland und bei Partnern in Österreich und der Schweiz in diesem Jahr unter dem Motto „DEIN Recht auf Spiel!“. Mit dem Weltspieltag will das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit seinen rund 200 Partnern im „Bündnis Recht auf Spiel“ darauf aufmerksam machen, dass Kinder in Deutschland zunehmend weniger Möglichkeiten zum freien und selbstbestimmten Spielen haben. Rund um den Weltspieltag finden mehr als 300 Aktionen statt, die vor Ort von öffentlichen Einrichtungen, Vereinen und Nachbarschaftsinitiativen durchgeführt werden. Die Schirmherrschaft über den Weltspieltag 2014 hat die Kinderkommission des Deutschen Bundestages übernommen, Botschafter ist der Fernsehmoderator und Autor Ralph Caspers.
„Was Kinder vor 1-2 Generationen noch konnten, ist durch die Schnelllebigkeit in unserer Gesellschaft vielfach schon abhanden gekommen: Das Spielen draußen! Auf dem Spielplatz gemeinsam mit anderen Kindern, im Garten oder auf dem öffentlichen Bolzplatz. Das Motto ‚DEIN Recht auf Spiel!‘ muss bei den Kommunen wieder ankommen und Spiel- und Bolzplätze erhalten und neu geschaffen werden“, betont Eckhard Pols, Vorsitzender der Kinderkommission des Deutschen Bundestages.
„Wir engen unsere Kinder immer mehr ein und muten ihnen einen Terminstress zu, bei dem viele Erwachsene rebellieren würden. Dadurch bleibt zum Spielen kaum noch Zeit. Hier müssen wir die Notbremse ziehen, damit Kinder noch Kinder sein können. Spielen macht Spaß, gleichzeitig lernen Kinder durchs Spielen die Welt um sie herum kennen und entwickeln dabei ganz nebenbei wichtige motorische, kognitive und soziale Fähigkeiten. Deshalb müssen wir mehr als bisher dafür sorgen, dass Kinder spielen können“, unterstreicht Ralph Caspers, Botschafter des Weltspieltages.
Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Weltspieltag zur Verfügung. Eine Übersicht über verschiedene Aktionen zum Weltspieltag findet sich unter www.weltspieltag.de.